Gestalttherapie

Was ist Gestalttherapie?

Gestalttherapie, zu den humanistischen Psychotherapien gehörend, ist ein tiefenpschologisch fundiertes Verfahren, gekennzeichnet durch eine gegenwartsbezogene, ganzheitliche Betrachtungsweise. Geist, Seele und Körper in seinem lebensgeschichtlichen Kontext werden in die Therapie mit einbezogen, um abgespaltene Teile des Selbst zu reintegrieren und Blockaden im Erleben, Wahrnnehmen und Handeln bewusst zu machen, um Selbstheilungskräfte freizusetzen.

Die Gestalttherapie wurde in den 50iger Jahren von Fritz und Lore Perls entwickelt.

Sie ist ein pschotherapeutischer Ansatz, der von der Ganheit des Menschen und seinen Funktionen, wie Denken, Fühlen, Wahrnehmen, Körperempfindungen und Handeln ausgeht.

Entsprechend haben wir im Laufe unseres Lebens viele Verhaltenweisen und Ausdrucksformen erlernt. Auch Handlungsmuster, die uns heute immer wieder an unsere Grenzen bringen und mit denen wir es schwer haben, sind ursprünglich wichtige und sinnvolle Reaktionsmuster, die wir nicht einfach abschaffen und verändern können.

 

Wichtige Einflüsse waren für Perls seine Lehranalysen mit Karen Horney und Wilhelm Reich. Angeregt durch Wilhelm Reich bezog Perls den Körper bei vielen Wahrnehmung- und Ausdrucksübungen mit ein.Fritz Perls, der bis zu seinem Tod in den USA lebte, wurde dort zu einem wichtigen Vertreter der humanistischen Psychotherapie.

In Europa wurde die Gestalttherapie druch Hilarion Petzold verbreitet, der auf der Grundlage der Gestalttherapie eine integrative Psychotherapie entwickelte.

 

Manchmal tragen wir unsere Wahrheit tief in uns, trauen uns aber nicht, sie zu leben. Wir erkennen die Weisheit unserer Seele, verschweigen sie aber. „Geh´du vor“ sagt die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht, vielleicht hört er auf dich .“ „Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für dich haben“, sagt der Körper zur Seele. 

(Ulrich Schaffer)

Veränderung geschieht, wenn jemand wird, was er ist, nicht wenn er versucht, etwas zu werden, das er nicht ist. Veränderung ergibt sich nicht aus einem Versuch des Individuums oder anderer Personen, seine Veränderung zu erzwingen, aber sie findet statt, wenn man sich die Zeit nimmt und die Mühe macht, zu sein, was man ist; und das heißt, sich voll und ganz auf sein gegenwärtiges Sein einzulassen.

(Arnold R. Beisser)